Ursprünglich am eigentlichen Jahrestag, dem 27.10.2020 vorgesehen, pandemiebedingt aber verschoben, wurde die Feier des Jubiläums am
27.08.2021 nachgeholt. Mit einer ökumenischen Andacht und der anschließenden Kreuzsegnung auf der Halde feierten die Gemeinde und das Kaliwerk den 25. Jahrestag der Aufstellung des Haldenkreuzes auf dem Kaliberg.

Da am Nachmittag aufziehenden Gewitterfronten vorhergesagt waren, versammelten sich die Gäste nicht am Kreuz, sondern kurzerhand organisiert in einer Fahrzeughalle der K+S, wodurch einige Gäste vor der offenen Halle Platz nehmen mussten.

Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz begrüßte zunächst die eingeladenen Gäste, u. a. den Landrat des Kreises Fulda, Bernd Woide (CDU), sowie den Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU), und ließ dabei die Geschichte, wie das Haldenkreuz an seinen Platz gekommen ist, kurz Revue passieren. Der damalige Bürgermeister, Martin Hohmann, hatte erfahren, dass die in Thüringen geplante Aufstellung des schon gefertigten Eichenkreuzes nicht zustande gekommen war. Eine Aufstellung bei der Neuhofer Grotte verwarf man wieder, weil es dort nicht so gut zur Geltung gekommen wäre. Das von Zimmermannsmeister Josef Quinkler aus Haselstein hergestellte und gespendete Kreuz fand nach der Kontaktaufnahme mit dem damaligen Leiter des Kaliwerkes, Dr. Helmut Zentgraf, dann rasch seinen Weg auf die Kalihalde.

„Am 27. Oktober 1995 wurde das 9 Meter hohe und 5 Meter breite Kreuz dann aufgestellt. Seitdem strahlt es auch nachts für Neuhof und die Region. Anfangs gab es einige Kritik. Heute sind viele froh darüber, weil es ihnen Kraft und Halt gibt“, meinte Stolz. Es sei für ihn ein Symbol der Freiheit und der Hoffnung, das felsenfest in der Gemeinde verankert wäre. In einem weiteren Grußwort richtete sich K+S-Werkleiter Roland Keidel an die Gäste und bedankte sich bei allen Verantwortlichen, die unter der Federführung von Petra Spahn die Feier mitgestalteten. Er bedauerte, dass die Veranstaltung nicht wie geplant auf dem Kaliberg stattfinden könne. „Eine Besteigung ist immer ein kleines Wagnis, ein Risiko. Tägliche Rest-Risiken nehmen auch die Bergleute auf sich, um die Schätze der Natur zum Wohl der Menschen zu gewinnen“, betonte er.

Mit einer kurzen Inspiration zum Thema, warum wir das risikofreie Wagnis des Glaubens an Gott eingehen sollten, leitete er über zur kirchlichen Begrüßung durch die evangelische Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener und den katholische Pfarrer Andreas Weber, der im Sichtfeld des Kalibergs aufgewachsen ist.

Seine Exzellenz, der Bamberger Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick, der als ehemaliger Kaplan in Neuhof das Kreuz schon bei seiner Aufstellung in 1995 segnete, hielt die Jubiläums-Ansprache. Als Zeichen, das immer wieder neu interpretiert werden müsse, sei es das Zeichen gegen Gewalt, Egoismus, Hass und Populismus, erklärte er. „Gleichzeitig steht es für Frieden und Versöhnung, offene Arme und Menschlichkeit.“ Seine Verbundenheit zu den Bergleuten erwähnte er ebenso: „Im alten Pfarrhaus hatte das Emblem der Bergleute immer einen besonderen Platz und an jedem Barbaratag bin ich in Gedanken bei ihnen“, betonte er.

Nach der Ansprache lasen Haendler-Kläsener und Weber zusammen mit den ehemaligen Neuhofer Geistlichen, Bernhard Axt (katholisch) und Manfred Knieper (evangelisch) sowie Keidel, Stolz und Boris Vogel, Erster Vorsitzender des Bergmannsvereins Neuhof, die Fürbitten für die Gemeinde und das Werk. Nach dem Schlusslied der Andacht bat Werksleiter Keidel alle Gäste nach draußen, um noch gemeinsam unter freiem Himmel das Steigerlied zu singen. Für die musikalische Gestaltung der Andacht sorgte eine Bläsergruppe unter Dirk Balzer, in der auch Bürgermeister Stolz mitwirkte, sowie Organist Jürgen Weber zusammen mit Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde Neuhof.

Im Anschluss bot der Bergmannsverein Neuhof den Andacht-Teilnehmern im Garten des Vereinsheimes eine kleine Stärkung in Form einer „Wall-Wurscht to go“ + Getränk an. Im strömenden Regen ließen es sich Erzbischof Schick und die Geistlichen aber nicht nehmen, nach kurzer Fahrt auf die Halde das Kreuz doch noch „vor-Ort“ erneut zu segnen.

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